WESTFALEN-BLATT Januar 2006
Rheda-Wiedenbrück. Es war ein außerordentlicher Erfolg: Acht ausverkaufte Vorstellungen im Reethus, stehende Ovationen des Publikums, einmütiges Lob der Musikkritiker. Für Bettina und Klaus Wulfheide von der gleichnamigen Rheda-Wiedenbrücker Musikschule und ihr großes Team an Darstellern, Tänzern, Musikern und Helfern war ein Traum wahr geworden: Sie hatten das Musical “König der Löwen” erfolgreich auf die Bühne gebracht. Jetzt, nach zwei Jahren, soll es eine Fortsetzung geben.
Und mit “Honk”, der Adaption des Märchens “Das hässliche Entlein” von Hans-Christian Andersen, bleiben die Macher inhaltlich weiter im Tierreich. Für vier Vorstellungen im April hat der Kartenvorverkauf jetzt begonnen.
Klaus Wulfheide hatte sich für eine Fortsetzung seines Musical-Projekts bewusst viel Zeit genommen, um den passenden Stoff zu finden. Es gab so manchen Stolperstein zu nehmen: “Für einige Stücke haben wir gar keine Aufführungsrechte bekommen.”
“Honk”, im Jahre 2000 geschrieben von George Styles (Musik) und Anthony Drewe (Originaltexte), sei aber genau die richtige Wahl: “Das Thema passt in jede Zeit und spricht die ganze Familie an.”
Worum geht es? Im Nest von Ida und Erwin Erpel liegen fünf Eier, vier kleine helle und ein großes braunes. In kurzer Zeit schlüpfen vier süße niedliche Entlein und anschließend – mit einem lauten “Honk – Nestbewohner Nummer fünf, ein braun-grau-gesprenkeltes Etwas, das die Mutter “Gnomy” nennen wird.
Und schon gehen die Schwierigkeiten los. Textautor Anthony Drewe: “Das Hauptthema der Show ist eindeutig die Akzeptanz derer, die anders erscheinen, egal aus welchem Grund.” Wichtigste Botschaft sei, dass Anderssein in Ordnung ist: “Es ist etwas, das wir willkommen heißen sollen, aufnehmen und feiern, anstatt es zu fürchten, falsch zu verstehen oder zu verfolgen.” So kommt es bei “Honk” natürlich nach vielen Irrungen, Verwirrungen und gefährlichen Abenteuern schließlich doch noch zu einem Happy-End.
Wie bei “König der Löwen” können Bettina und Klaus Wulfheide, die erneut die Gesamtleitung inne haben, auf ein großes Ensemble bauen, das seit den Sommerferien intensiv probt, “allesamt Schüler oder Freunde des Hauses.” Es gibt zwei Besetzungen a 24 Darsteller, die in insgesamt 30 Rollen auftreten.
Klaus Wulfheide: “Das ist ganz wichtig, weil ein Darsteller ja kurzfristig krank werden kann und wir dann immer jemand haben, der die Rolle genauso kennt”. Es gibt vier Aufführungstermine, also präsentiert sich jede Besetzung zweimal im Scheinwerferlicht. Für die 40 Tänzer, 21 Orchestermusiker und 15 Sänger gilt das übrigens nicht: Sie stehen an allen vier Abenden auf der Bühne.
Ein ganzes Heer von fleißigen Helfern und großzügigen Sponsoren unterstützt die Arbeit, angeführt von Co-Regisseurin und Choreographin Barbara Huber, Co-Regisseur Benjamin Schaaf, Chorleiterin Barbara Grohmann und Bühnenbildner Guido Erlenkötter. Die Schirmherrschaft hat Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe übernommen.
Die Aufführungstermine für “Honk” sind am Donnerstag, 6. April, Freitag, 7. April, und Samstag, 8. April, jeweils um 19.30 Uhr, außerdem am Sonntag, 9. April, um 17 Uhr, jeweils im Reethus. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Musikschule Wulfheide oder bei der Flora Westfalica.